Am 26. und 27.9. 2019 findet in Kiel die vierte bundesweite Konferenz für studentische Forschung statt. Ausgerichtet wird sie vom „Projekt erfolgreiches Lehren und Lernen“ gemeinsam mit Studierenden der Uni Kiel. Dieses Jahr lautet der Konferenz-Titel „Forschung vermitteln, Lehre voranbringen, Gesellschaft gestalten“ und soll Raum für Studierende bieten, ihre Forschungsarbeiten und studentischen Lehrprojekte vorzustellen und zu diskutieren.
Die letzte bundesweite studentische Konferenz tagte letztes Jahr an der Uni Bochum und einige unserer KollegInnen vom Universitätskolleg waren vor Ort und haben berichtet. Ging es dort noch unter dem Titel „Forschen und Lehren in studentischer Hand“ stärker um Selbstorganisationsprozesse von Studierenden, wird mit der vierten Konferenz der Praxis-Transfer in den Fokus gerückt – Studierende als Gestaltende von Forschung, Lehre und Gesellschaft.
Mir gefällt diese Entwicklung sehr gut, da ich denke, dass Studierende Lehre und Forschung verbessern können, indem sie sich partizipativ bei der Gestaltung einbringen. Studierende können praxisrelevante Beispiele aus ihrer Lebenswelt einbringen, mit persönlicherem Bezug lernen und dazu beitragen, die Lehr- und Forschungsgegenstände zu aktualisieren. Mit der Erweiterung auf den Praxis-Transfer gewinnt dieser Aspekt auf den studentischen Konferenzen noch mehr Gewicht und formuliert berechtigterweise den Anspruch, mit der eigenen Forschungs- und Projektarbeit an der Gestaltung der Gesellschaft zu partizipieren. Das stiftet Sinn und eröffnet Perspektiven für Studierende, sich noch mehr als handelnde Subjekte zu begreifen, die jede Lebenssituation (so auch Lehre und Studium) durch ihr Handeln beeinflussen.
Darüber hinaus lernen Studierende auf den Konferenzen auch von Studierenden und ermöglichen Lernprozesse für Studierende. Nicht nur die Wahl des Forschungsgegenstandes, der Fragestellung und der Erkenntnishaltung, sondern auch die Durchführung von Forschungsmethoden, die Bewertung der Ergebnisse und ihre Publikation gewinnen so mehr an Plastizität und rücken für die anderen Teilnehmenden dadurch in greifbarere Nähe. Gleiches gilt für die Auswahl, Planung und Durchführung von Lehrprojekten: Mit welcher Haltung begegne ich Lernenden (und umgekehrt: Mit welcher Haltung begegnen Studierende Lehrenden)? Welches Handwerkszeug wird dafür benötigt und vor welche Herausforderungen werden Lehrende gestellt? All‘ diese Fragen werden Ende September in Kiel thematisiert – und dokumentierbar sein, weshalb ich an dieser Stelle eine starke Teilnahmeempfehlung aussprechen möchte.
Die Teilnahme ist kostenlos und die Anmeldung läuft noch bis zum 31. August.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.