Wir waren am 18.06.2019 beim Diversity-Tag der Universität Hamburg dabei und haben die Studierenden gefragt, wie sie die Berücksichtigung von Diversität in ihren Lehrveranstaltungen wahrnehmen und welche Rolle Partizipation hierbei spielt.

Die Veranstaltung stellte eine Gesprächsplattform dar, um auf vielfältige soziale Aspekte aufmerksam zu machen und vor allem, um mit Studierenden darüber ins Gespräch zu kommen.

Das Universitätskolleg organisierte in diesem Rahmen sieben Stationen, verteilt über den Campus. An der Station unseres Projektbereichs wurde das Thema der studentischen Partizipation im Hinblick auf Diversität betrachtet und reflektiert. Durch den Diskurs mit und unter den Studierenden haben wir ihr partizipatives Verständnis gestärkt.

Insgesamt traten 27 Studierende gegeneinander an, indem sie einen kleinen Wettlauf zwischen einem großen Puzzle mit Schlüsselbegriffen und einer Punkt-Umfrage zu den Themen Diversität und Partizipation absolvierten und die Fragen sowie das Puzzle schnellstmöglich bearbeiteten. Dieser spielerische Charakter unserer Station brachte auf der einen Seite Spaß und führte auf der anderen Seite dazu, dass wir Impulsantworten von den Studierenden erhielten.

Schlüsselbegriffe zu den Themen Partizipation und Diversität

Die Punkt-Umfrage regte eine Reflexion der Studierenden über ihre Lehrveranstaltungen in Bezug auf Diversität sowie auf partizipative Gestaltung an und ermöglichte neue Denkanstöße.

Besonders positiv bei den Ergebnissen fiel dabei auf, dass für die meisten der befragten Studierenden die Lehr- und Lernziele ihrer besuchten Lernveranstaltungen transparent seien und dass ein großes Gefühl von gegenseitigem Respekt zwischen Lehr- und Lernpersonen herrsche. Verbesserungswürdig scheint dieser Umfrage zufolge, dass die Studierenden nicht das Gefühl hatten, dass Diversität unter Studierenden in Lehrveranstaltungen mit einbezogen wird, was die Notwendigkeit eines Diversity-Tages betonte. Ebenso beantworteten auffallend viele Studierende die Frage, ob Lernziele im Seminar gemeinsam festgelegt wurden negativ.

Zum letzten Punkt kam aber auch die Frage auf: „Macht es eine Lehrveranstaltung wirklich partizipativer, wenn die Lernziele gemeinsam festgelegt werden oder weiß eine gute Lehrkraft, was für Ziele erreicht werden sollen und die partizipative Einbindung der Studierenden ist dann bei dem Weg zur Zielerreichung gefragt?“

Die gestellten Fragen wurden kontrovers diskutiert und es ist uns ganz wichtig hier noch einmal festzuhalten, dass es nicht automatisch für eine gute Lehrveranstaltung spricht, wenn zum Beispiel Wunschthemen integriert werden. Die genannten Aspekte müssen sinnvoll in ein Lehr-Lern-Konzept eingebettet werden und je nach Veranstaltungsform können unterschiedliche Aspekte hilfreich oder auch weniger hilfreich sein.

Die Ergebnisse zeigen, dass es wichtig ist, Veränderungen in Richtung einer partizipativeren Lehre an der Uni Hamburg anzustoßen und zu diskutieren. Wir freuen uns darüber, dass wir das Thema auf dem Campus präsenter machen konnten und haben viele Ideen mitgenommen, an denen wir weiter arbeiten und die wir zum Beispiel in Veranstaltungen wie unserem Partizipationslabor mit einfließen lassen.

Weitere Informationen findet ihr im Kolleg-Boten 093 des Universitätskollegs.

Die Ergebnisse der Punkt-Umfrage sind in den folgenden Grafiken in der Slideshow dargestellt.