Auch im Studienbüro Biologie hat sich durch Corona viel geändert. Wie sie mit Lehrenden und Studierenden in der Zeit zusammengearbeitet haben und was sie für das neue Semester erwarten, darüber spricht der Leiter des Studienbüros, Markus Brändel, im Interview.
1. Was sind die Arbeitsinhalte des Studienbüros der Biologie?
Wir machen das Prüfungs- und Lehrveranstaltungsmanagement – das umfasst die Vorplanung eines Semesters als auch die Administration von Lehrveranstaltungen. So stehen wir für Studierende und Lehrende als Ansprechpartner für Lehrveranstaltungen und Prüfungen in STiNE zur Verfügung. Insbesondere für Studierende mit Kindern, mit Behinderungen, chronischen Erkrankungen oder mit Pflegefällen in der Familie versuchen wir bei der Organisation des Studiums zu unterstützen. Darüber hinaus betreuen wir die Gremien, wie Prüfungsausschüsse, Fachbereichsrat und Fakultätsrat, wenn es um Prüfungsordnungen oder fachspezifische Bestimmungen sowie deren rechtliche Rahmenbedingungen des Studiums geht. Wir sind auch am Qualitätsmanagement beteiligt, in dem wir Daten aufbereiten und zur Verfügung stellen. Was wir auch machen, ist Schüler und Schülerinnen über unsere Studiengänge auf Messen oder mit Vorträgen zu informieren.
2. Wie hatte sich diese Arbeit im letzten Semester durch die Corona-Maßnahmen verändert?
Zuerst einmal waren wir gänzlich im Home Office, was dazu geführt hat, dass wir von E-Mails nur so überschüttet worden sind. Wir haben unsere Erreichbarkeit recht gut über Telefon herstellen können, vor allem, da sich unsere Studierenden sehr diszipliniert verhalten haben und nicht bei jeder Kleinigkeit angerufen haben. Allerdings war die Beratung bei größeren Problemfällen sehr schwierig, da man die Reaktionen im Gesicht nicht sehen konnte. Ansonsten war es etwas, wie mit einem großen Dampfer „auf Sicht fahren“, da man häufig für spontan auftretende Probleme Lösungen finden musste – beispielsweise, als Lehrende ihre Lehrveranstaltungen umplanen mussten und es um Räume, Teilnehmer*innenanzahl und geltende Hygienevorschriften ging. Gerade letztere waren und sind ja im Fluss. Das hat sich durch die digitale Lehre verstärkt, da wir unsere erprobten Lösungen für zuvor bereits aufgetretene Problematiken teilweise nicht mehr anwenden konnten. Trotzdem haben unsere Lehrenden Tolles geleistet und einfach das Notwendige für ihre Lehrveranstaltungen umgesetzt, sodass wir von dieser Seite keine erhebliche Mehrarbeit hatten.
3. Was sehen Sie vor diesem Hintergrund für Herausforderungen für das kommende Semester?
Die größte Herausforderung haben wir gerade jetzt schon, weil sich viele Lehrende nun hin auf den Semesterbeginn nochmal konkreter mit dem Ablauf ihrer Veranstaltungen auseinandersetzen und dann beispielsweise doch gerne ihre Liveübertragungen aus dem Hörsaal machen würden oder Ähnliches. Nun haben wir diesen Hörsaal dann aber bereits jemand anderem gegeben, was uns vor koordinatorische Herausforderungen stellt. Insoweit ruckelt sich unser Plan für das kommende Semester nun etwas stärker zusammen als in früheren Semestern. Nichtsdestotrotz sind bereits alle Studierenden in ihren Veranstaltungen platziert, sodass wir die meiste Arbeit inzwischen hinter uns haben. Eine weitere Herausforderung wird sein, die Face-to-Face-Beratung wieder zu etablieren und vorherige Hörsaal-Formate in neuen „Räumen“ oder auf Internetplattformen zu erstellen.
4. Erwarten Sie auch Verbesserungen und Erleichterungen?
Eigentlich nein. Man müsste sicher schauen, wie man die Verwaltungsprozesse vereinfacht und auf digital umstellen kann. Von der digitalen Akte sind wir sicher noch weit entfernt, aber ein Ziel ist, dass wir alle Daten irgendwann digital in STiNE oder anderswo haben, sodass wir die Aktenschränke endgültig abschaffen können – was auch ein Vorteil für die Arbeit im Home Office wäre.
5. Gibt es etwas, was Sie sich von den Lehrenden wünschen, was diese noch mehr in Bezug auf die Arbeit des Studien- und Prüfungsbüros tun können?
Wir erleben in der Biologie eine hohe Akzeptanz des Studienbüros, somit läuft die Kommunikation und die Zusammenarbeit dort sehr gut. Insbesondere bei der Lösung von Problemen oder z.B. bei Studienreformen zahlt sich dies aus.
6. Und von den Studierenden?
Ich habe jetzt schon öfter die Erfahrung gemacht, dass ich das Informationsangebot auf unserer Webseite überschätzt habe – ob das nun an der Gestaltung unserer Webseite oder an was anderem lag, vermag ich nicht genau zu sagen. Bei so manchen Anrufen oder E-mail habe ich gedacht, dass man das auch gut auf der Webseite hätte finden können oder, dass eine Information meinem Eindruck nach recht deutlich per Rund-E-Mail verbreitet wurde. Dies würde uns im Studienbüro Arbeit sparen und so manchen Studierenden Nerven sparen, da gerade die Webseite immer zugänglich ist. Ich denke da an den Studierenden, der nicht die Nachricht gelesen hatte, dass es nun einen weiteren Prüfungsversuch gibt und eine Nacht lang dachte, er hätte sein Studium endgültig nicht bestanden. Insoweit würde ich mir wünschen, dass die Studierenden sich in Einzelfällen mehr mit den vorhandenen Medien informieren würden. Wir haben halt ein breites Spektrum von Studierenden – von bestens informiert bis hin zu Studierenden, die die Sache eher auf sich zukommen lassen. Ich halte es aber für wichtig, gut informiert zu sein, damit sie Gelassenheit und Spaß beim Studieren haben.
Das Interview führte Eric Recke.